Fanny Mae aus der Alten Noris

 21.7.1995 - 22.2.2006

HD B - frei von erbl. Augenkrankheiten März 2003
audiometrisch getestet 2003

Sommer 1997

Fanny Mae aus der Alten Noris

Int.Fra.Lux.Ch. Hercule Poirot of Mary People

Int.Tsch.Spa.Dt.Schweiz.Ch. Barking Bear’s Irresistible Boy

Int.Ch. Ebony and Ivory’s Coconut’s

Dt.VDH.Ung.Ch. Kleopatra aus der Alten Noris

Enchant Bit O’Bother

Int.Öst.Dt.VDH.Ch. Blue Granada vom Karthäuser Hain

1997 - Ein heißer Tag an der Elbe...Lotti...Fanny Mae...Cooler

Es war im Herbst 1996 - Angie war ja nun leider keine Zuchthündin geworden und ich hatte mich gerade schweren Herzens von ihr getrennt, da rief mich Vera Mayer an. Sie hatte eine von ihr in Zuchtmiete untergestellte Hündin bei einer Züchterin im Spreewald aus mir bekannten Gründen zurückgeholt und suchte für das hübsche Mädel einen neuen, geeigneten Platz - so landete Fanny Mae bei mir. Ich war froh und seelig, eine zweite Tochter von der alten Kleo zu bekommen, war ich doch mit meiner Lotte glücklich und mehr als zufrieden! Da Fanny Mae bereits 18 Monate alt war besitze ich leider keine Welpen-und Junghundfotos von ihr, es waren auch bis heute keine aufzutreiben.

Es fehlte Fanny Mae sehr an Erziehung. Sie konnte alles für die Ausstellung und ließ sich bürsten ohne Probleme, aber “Sitz”? Nö. Auffällig war ihr Verhalten beim Heranrufen. Abgesehen davon, daß sie meistens kaum zurückkam und wenn, dann auf dem Zahnfleisch krauchend und sich in 3m-Abstand auf den Boden legend...was sagt uns das? Sie mußte genau das erleben, was so viele Hundebesitzer falsch machen: Der Hund macht Blödsinn, wird herangepfiffen und wenn er dann gekommen ist, wird er dafür bestraft. Ich hatte nach Jahren noch Probleme, sie schnell abzurufen, so stark ist sie negativ geprägt worden.
Es stellte sich schnell heraus, daß Fanny Mae genauso eine Seele von Hund war wie meine Lotte. Beide verstanden sich auf Anhieb wie Paul & Klärchen und es hat niemals einen Streit zwischen den beiden gegeben. Fanny Mae hat irgendwann Lotte in ihrer Chefposition abgelöst, völlig unmerklich und wie selbstverständlich.

Unser schönes Deichvorland

Fanny Mae aus der Alten Noris

Fanny Mae hatte bereits bei ihren ersten “Leuten” einige Ausstellungen erfolgreich besucht...fast hätte sie noch Jugendchampion werden können, es fehlte ihr noch eine Anwartschaft, aber als sie zu mir kam war sie schon zu alt. Ich habe sie dann ein paarmal in der Offenen Klasse ausgestellt, leider mit nicht so großem Erfolg, denn sie hatte keine Haare mehr am Kopf. Ich hatte damals gerade den Coolen behalten und der rupfte Tante Fanny mehr als nötig.

Fanny Mae ist immer eine äußerst souveräne Hündin gewesen mit einem einmaligen Wesen, sie ist ein wahrer Abklatsch von Oma Kleo, was sich mit zunehmendem Alter immer mehr verstärkt hat, ich bin sehr glücklich darüber, denn ich habe Kleo sehr geliebt und bin stolz, zwei ihrer Töchter zur Zucht gehabt zu haben!

Fanny Mae als Zuchthündin...

Sie hat eine B-Hüfte und ist 2003 im Alter von fast 8 Jahren immer noch frei von erblichen Augenkrankheiten gewesen.

Ihre Stärken: Perfektes Gangwerk und Wesen, kurz & kompakt im Körper bei schöner mittlerer Größe mit viel Substanz, wunderbares Fell in Menge & Struktur, femininer Typ mit guter Hinterhandwinkelung...

Ihre Schwächen: Genetischer Träger von Taubheit, schmaler Unterkiefer, kleine Zähne mit 2 fehlenden P1, Oberschädel könnte kräftiger sein, Hals/Schulterlage nicht sehr optimal und - nicht ganz ernstzunehmen bitte: Ihr Jagdinstinkt !!

Herbst 2001

Was sie wohl gerade denkt ?

Fanny Mae hatte insgesamt 5 Würfe, die sie alle natürlich und unkompliziert auf die Welt brachte und mit beispielhaftem Mutterinstinkt selbständig aufgezogen hat. 4 Würfe davon hat sie von meinem Coolen, wobei diese Kinder blutmäßig auf die alte Kleo und den französischen Zwinger “Of Mary People” zurückgehen. Mit Tochter Lady habe ich 2 Würfe und mit Tochter Pepsi  im Oktober 2003 einen Wurf gemacht.
Oftmals bin ich angesprochen worden, warum ich viermal eine gleiche Verbindung gewählt habe. Sollte eigentlich nicht sein - beim ersten Wurf für Fanny Mae 1997 hatte ich als Deckrüden Dorian gewählt “Ch. Checkpoint Charlie’s Action Painter”, einen Sohn von Lotte aus erster Ehe, aber leider hat das damals aufgrund unglücklicher Umstände nicht geklappt. Der letzte Wurf von Fanny Mae sollte lang geplant von einem KöPi-Rüden sein, der mir dann 3 Tage vor dem Decktermin leider abgesagt wurde und ich wollte daraufhin ersatzweise zu Nicodemo, aber der war schon besetzt mit einer anderen Hündin um diese Tage....Pech! Da meine alte
Lotte zu diesem Zeitpunkt gerade frisch operiert war, konnte ich auch keine weiten Reisen in’s Ausland riskieren und in meiner Nähe gibt es leider keine passenden Deckrüden für mich. Also - doch wieder der Coole...der war jedenfalls nicht böse!

Leider hört man ja von allen Welpenkäufern nicht ständig, wie es den Nachkommen von Fanny Mae geht. Ich weiß jedenfalls mit Sicherheit, daß alle ihre Kinder mit dem Coolen über ein zauberhaftes, bobtailtypisches Wesen verfügen, ein sehr schönes Fell haben und sehr kräftig sind, leider sind sie teilweise auch sehr groß, was nicht unbedingt jedermanns Sache ist.
Den schmalen Unterkiefer und die fehlenden P1 hat Mama Fanny auch vereinzelt an ihre Kinder weitergegeben, aber ich denke, daß sie damit trotzdem gut leben können. Leider gab es auch zwei Fälle von unterschiedlich verlaufenden Herzerkrankungen. Beide Elternteile sind kardiologisch ohne Befund.  Ich lasse seitdem alle Herzen meiner Zuchthunde mit US-Doppler untersuchen, um es in meiner Zucht für die Zukunft vermeiden zu können. Fanny Mae’s Vater ist meines Wissens nach recht jung und überraschend in Südeuropa verstorben, leider konnte ich über die plötzliche Todesursache nichts Näheres in Erfahrung bringen.

Auf dem Weg zu Whitey 2001

Links Änne und Fanny Mae Sommer 2005

Manche werden sich wundern, daß in meiner Wurfchronik nur die 4 Würfe mit dem Coolen von Fanny Mae aufgezeichnet sind, das ist ganz einfach zu erklären: Fanny Mae hat nach vertraglicher Vereinbarung einen Wurf bei ihrer Züchterin Vera Mayer machen müssen. Es war ein sehr schöner Wurf nach dem USA-Rüden Ch. “Barkshire’s Sweet Justice”, der auch der Papa von meiner Naddel ist.

Was bleibt noch zu sagen: Fanny Mae war 8 Jahre lang eine gesunde Hündin, niemals gab es Zipperleins oder andere Probleme. Nach ihrem letzten Wurf hat sich die hinterste Zitze im Gesäuge massiv entzündet, die bleibende Verhärtung des Drüsengewebes ist bei der nächsten Hitze leider tumorös entartet und mußte operativ entfernt werden.

Im März 2004 brachen wieder Tumore im Gesäuge auf und es mußte die andere gesamte Gesäugeleiste entfernt werden. Leider hat sich danach eine Auto-Immunerkrankung (ITP) entwickelt, die mein Tierarzt aber gut in den Griff bekommen hat und ihre Blutwerte waren danach wieder top!

Herbst 2004 fing Fanny hinten links plötzlich an leicht zu humpeln. Kein Tierarzt konnte eine Ursache finden und das Humpeln entwickelte sich bis zur Lähmung des gesamten Hinterlaufes, womit sie erstaunlicherweise gut zurecht kam.  Da sie aber keine Treppen mehr laufen konnte, zog Fanny bei meiner Freundin Nora ein und führte als einziges Mädchen unter Wolfs-Männern noch ein Jahr lang ein wundervolles und sorgenfreies Leben.

Im Februar 2006 kam es zum plötzlichen Zusammenbruch und es wurde am kranken Bein ein riesengroßes, schmerzhaftes Sarkom aus dem Hüftgelenk wachsend per US gefunden - am 22. Februar 2006 mußte Fanny Mae darauf eingeschläfert werden.

Meine geliebte Fanny...

Du warst die beste Chefin im Rudel, die man sich wünschen konnte. Deine Ruhe und Souveränität gab uns immer die Sicherheit, die im Zusammenleben mit Hunden so unerläßlich ist. Du warst meine Schmusekatze im Bett und auf dem Sofa - Du wirst für immer unersetzlich bleiben und hinterläßt eine große Lücke in meinem Herzen.